10.10.2018
Vertreter des Kirchenkreises bei Podiumsdiskussion im Landtag

„Identität und Integration - eine Herausforderung für die christlichen Kirchen“ lautete der Titel einer Podiumsdiskussion des Evangelischen Arbeitskreises der CDU Thüringen am 9. Oktober im Landtag. Mit im Podium: Präses Dr. Ulrich Born, Pfarrer Christoph Knoll und Dr. Andreas Finke von der Evangelischen Stadtakademie.

Wie kann Integration gelingen unter den gegebenen Umständen, lautete die zentrale Frage der Debatte. Und in wieweit können die im Grundgesetz formulierten Artikel „Hebel“ für eine gelingende Integration sein? Weite Teile der Diskussion drehten sich um diese Fragen. Ja, die Integration ist eine Herausforderung für die christlichen Kirchen, lautete die einhellige Meinung an diesem Abend. Erst recht in einer weitgehend kirchenfernen Gesellschaft, die zumindest im Osten immer noch von den Ereignissen im Herbst ’89 und den damit verbundenen Umbrüchen geprägt sei.

Auf der Suche nach einer Antwort diskutierten Christoph Knoll, Pfarrer an der Thomaskirche in Erfurt und Dr. Andreas Fincke, Pfarrer an der Evangelischen Stadtakademie Erfurt, mit dem ehemaligen Rektor der Uni Jena, Prof. Dr. Klaus Dicke sowie dem Göttinger Islamwissenschaftler Dr. Marwan Abou-Taam. Moderiert wurde die Veranstaltung vom Präses des Kirchenkreises Erfurt, Dr. Ulrich Born.


Christoph Knoll berichtete als langjähriger Verantwortlicher für das „Büro für ausländische Mitbürger“ des Kirchenkreises Erfurt aus der Praxis; Klaus Dicke nutzte ein Zitat aus dem Epheserbrief („...bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zum vollendeten Menschen, zum vollen Maß der Fülle Christi, damit wir nicht mehr unmündig seien und uns von jedem Wind einer Lehre bewegen und umhertreiben lassen [Eph. 4, 13-14]“ als Einstieg für seine Überlegungen.


Und was hat das alles mit Integration zu tun? Integration verlange neben Toleranz und Interesse auch die Bereitschaft, Konflikte zu benennen und nicht zuletzt ein gehöriges Maß an Geduld und Gottvertrauen, hieße es am Dienstag. Und zwar auf allen Seiten. Oder um es mit den Worten des Islamwissenschaftlers Dr. Marwan Abou-Taam zu sagen: „Identität ist nichts Statisches. Je bunter eine Gesellschaft ist, um so mehr Gemeinsamkeiten braucht sie.“