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Der Überlieferung nach hat der Mönch und Theologieprofessor Martin Luther am Tag vor Allerheiligen im Jahr 1517 an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg 95 Thesen zu den Themen Ablass und Buße angeschlagen, um eine akademische Diskussion darüber herbeizuführen. Dieser Tag gilt als Beginn der Reformation der Kirche. Im Freistaat Thüringen, Kernland der Reformation, ist er ein staatlicher Feiertag. Viele Kirchengemeinden feiern besondere Gottesdienste.

In Zimmernsupra feiern die Gemeinden des Bergkreises um 10 Uhr einen regionalen Gottesdienst mit Abendmahl, Kindergottesdienst und Kirchenchor. Er wird gestaltet von Senior Dr. Matthias Rein und der ordinierten Gemeindepädagogin Carolin Weber-Friedrich. Ein Grußwort spricht Kirchenrat Gerhard Duncker aus Bielefeld von der Evangelischen Kirche von Westfalen. Vor der Kirche wird eine Plakette zur Erinnerung an die viel zu früh verstorbene Gisela Baumbach angebracht; ihr ist die Sanierung der St. Jakobus-Kirche hauptsächlich zu danken.

In der St. Gotthardt-Kirche in Erfurt-Marbach sind es im Abendmahlsgottesdienst für das Kirchspiel Marbach-Salomonsborn um 10 Uhr die Konfirmandinnen und Konfirmanden, die den Festgottesdienst mitgestalten. Sie sprechen darüber, dass „Halloween“ – ebenfalls am 31. Oktober begangen – mit der Angst der Menschen spielt. Das Reformationsfest hingegen wolle aus Angst lösen und in die „Freiheit der Kinder Gottes“ führen.

Diese Befreiuung beruht auf der Auferweckung Jesu Christi. Über das Auferstehungsbild des Friedemann-Altars der Kaufmannskirche predigt daher dort, wiederum um 10 Uhr, Dipl.-Theologe Jürgen Reifarth.

Ebenfalls zu Gottesdiensten am Reformationstag wird in die Lukaskirche (17 Uhr), in die Lutherkirche und nach Andisleben (jeweils 10 Uhr) eingeladen.

In der Augustinerkirche beginnt ein Kantaten-Gottesdienst bereits um 9.30 Uhr (Johann Sebastian Bach: „Es ist das Heil uns kommen her“). Den Festtag beschließt dort ein Ökumenisches Abendgebet mit Augustinerpfarrerin Irene Mildenberger um 18 Uhr.