22.01.2015
Gedenken an die Opfer des Holocaust

Am Sonntag, dem 25. Januar 2015, um 17 Uhr, wird im Haus der Versöhnung des Erfurter Augustinerklosters in einem ökumenischen Gottesdienst der Opfer des Holocaust gedacht. Das jüdische Gebet El male rachamim (Gott voller Erbarmen), das der „Seelen der Sechs-Millionen Juden, Opfer der Shoah in Europa, ermordet, geschlachtet, verbrannt, umgekommen in Heiligung Deines Namens“ gedenkt, wird dabei von einem Mitglied der Jüdische Landesgemeinde Thüringen gesprochen.

Musikalische Beiträge im Gottesdienst kommen von Schülerinnen und Schülern der Edith-Stein-Schule, dem Geiger Johannes Paul Gräßer sowie Landeskirchenmusikdirektor Dietrich Ehrenwerth.
Unter der Überschrift „Besa – ein Versprechen“ nimmt er Bezug darauf, dass zum Ende des Zweiten Weltkrieges in Albanien mehr Juden lebten als zuvor. Es war das Prinzip „Besa“, das dazu führte, dass sich die albanische Bevölkerung in einem außergewöhnlichen Akt weigerte, die Anweisungen der Besatzer zu befolgen und ihnen Listen mit den Namen der Juden auszuhändigen, die unter ihnen lebten.

Pfarrer Ricklef Münnich von der Arbeitsgemeinschaft Kirche und Judentum: „Wer nach dem Prinzip Besa handelt, hält sein Wort; ihm kann man sein eigenes Leben und das seiner Familie anvertrauen. Wenn wir in Deutschland heute den Flüchtlingen, die in Gefährdung ihres Lebens zu uns kommen, solch ein Versprechen gäben – wir hätten etwas aus der Vergangenheit gelernt!“

Zum gottesdienstlichen Gedenken laden der Evangelische Kirchenkreis, das katholische Dekanat und die Arbeitsgemeinschaft Kirche und Judentum in Thüringen ein.

2005 haben die Vereinten Nationen den 27. Januar zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust erklärt. In Deutschland wird er seit 1996 als bundesweiter, gesetzlich verankerter Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus begangen. Das Datum bezieht sich auf den Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee im Jahr 1945.