09.12.2024
Von guten Mächten wunderbar geborgen – auch im Jahr 2025!
2025 hat begonnen. Lesen Sie hier Worte vom Senior des Kirchenkreises, Dr. Matthias Rein.
„Von guten Mächten treu und still umgeben,
behütet und getröstet wunderbar,
so will ich diese Tage mit euch leben
und mit euch gehen in ein neues Jahr.“
Diese Worte schickt Dietrich Bonhoeffer in einem Brief vom 19.12.1944 an seine Verlobte Maria von Wedemeyer. Er sitzt in einem Berliner Gefängnis. Ihm wird Spionage und Hochverrat vorgeworfen. Ihm droht die Todesstrafe. Der Krieg kommt mit Tod, Zerstörung und Vertreibung nach Deutschland. Millionen Menschen werden sterben. Bonhoeffer wird kurz vor Kriegsende ermordet.
Der gefangene Bonhoeffer dichtet Worte des Vertrauens, des Trostes, der Hoffnung:
„Lass warm und hell die Kerzen heute flammen,
die du in unsre Dunkelheit gebracht,
führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen.
Wir wissen es, dein Licht scheint in der Nacht.“
Angst bestimmt derzeit das Lebensgefühl vieler Menschen. Angst vor Krieg, politischem Chaos, Wirtschaftskrisen, ökologischen Großschäden. Licht in der Nacht – das hilft dagegen. Zuversicht auf den Geist der Vernunft, der Verständigung, des konstruktiven Miteinanders, der positiven Selbstwirksamkeit – das brauchen wir. Wir haben viele Möglichkeiten zum Handeln - im Unterschied zu Bonhoeffer und vielen Menschen weltweit. Bonhoeffer sagt: „Ich glaube, dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes entstehen lassen kann und will. Dazu braucht er Menschen, die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen.“
Gott hilft uns dazu. Gottes Licht scheint – auch 2025 – in die Dunkelheit.
Deshalb, mit Dietrich Bonhoeffer:
„Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.“