22.04.2013
Toleranz und Religionsfreiheit im europäischen Kontext

Unter diesem Titel lädt die Evangelische Erwachsenenbildung Thüringen (EEBT) in Kooperation mit der Friedrich-Naumann-Stiftung FÜR DIE FREIHEIT am Samstag, dem 27. April 2013, von 9.30 - 16 Uhr, zu einem Seminar mit dem Philosophen und Theologen Wolfram Tschiche ins Collegium Maius, Michaelisstr. 39, ein.

Angeregt durch das Jahresthema „Reformation und Toleranz“ 2013, fragt dieses Seminar nach den geistesgeschichtlichen Ursprüngen in der europäischen Kulturgeschichte. Auf einer Spurensuche wird nachgeforscht, woher der Toleranzgedanke stammt und wie er sich auf das Selbstverständnis von Kirche und Staat ausgewirkt hat.

In der westlichen Hemisphäre ist das Verständnis von Staat, Recht und Menschenrechten – und damit auch von Religionsfreiheit – von einem säkularen Verständnis geprägt. Der Begriff „Säkularität“ charakterisiert den Staat demnach als weltliches Gebilde. Jener Begriff steht für den Anspruch des Staates, in religiösen Fragen „neutral“ zu sein, und zwar um der religiös- weltanschaulichen Freiheit der Menschen willen, deren Achtung und Schutz dem Rechtsstaat obliegt.

Im Zuge der historischen Katastrophen, die mit der Herrschaft von religiösen bzw. weltanschaulichen Gesinnungsstaaten zusammenhängen, hat sich im europäischen Kontext das Toleranzdenken und die Forderung nach Religionsfreiheit bzw. Weltanschauungsfreiheit entwickelt. Inzwischen hat sich in den säkularen Rechtsstaaten westlicher Prägung das Gebot "religiös-weltanschaulicher Neutralität" in unterschiedlichen Varianten durchgesetzt.

Das Seminar will nicht nur über die historischen Hintergründe des Toleranzdenkens und der Religionsfreiheit im europäischen Kontext aufklären, sondern sowohl deren Begründung als auch deren Bedeutung für die modernen Gesellschaften diskutieren.

Anmeldung hier