03.05.2017
"Nieder mit Hitler" Widerstand in Erfurt
Am Montag, dem 08. Mai 2017, zeigt die Offene Arbeit Erfurt um 17 Uhr in ihren Räumen in der Allerheiligenstraße 9 den Dokumentarfilm "Nieder mit Hitler". Beim anschließenden Gespräch über Jugendwiderstand im nationalsozialistischen Erfurt ist der "Hauptdarsteller", der ehemalige und heutige Friedensakteur und Pfarrer Karl Metzner i.R. (91) mit dabei.
Der 20-minütige Dokumentarfilm von Jochen Voit, dem Leiter der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße Erfurt, entstand im Rahmen des Forschungs- und Bildungsprojekts „Jugendwiderstand im nationalsozialistischen Erfurt". Er handelt von der Erfurter Widerstandsgruppe mit Jochen Bock (1927-1947), Karl Metzner (*1927), Joachim Nerke (1928 - ?), Helmut Emmerich (*1928 – 2014), Gerd Bergmann (1928 - 2011), und dem Lehrer Albrecht Schulz (1897 – 1981).
Zu dem Film gibt es eine eigene Webseite: nieder-mit-hitler.de mit Kurzbiografien und weiteren Infos.
Handlung des Films
Der 86-jährige Gerhard Laue kehrt in seine Heimatstadt Erfurt zurück, um jungen Leuten die vergessene Geschichte seiner fünf Schulfreunde zu erzählen. Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern des Evangelischen Ratsgymnasiums Erfurt begibt er sich auf die Spur der fünf Jugendlichen, die es 1943 wagten, mit Flugblättern gegen Hitler und den Krieg zu protestieren.
Die Mitglieder der Widerstandsgruppe lernen sich 1942 in der Klasse H1a auf der Erfurter Handelsschule kennen. Jochen Bock und Joachim Nerke schreiben zunächst Parolen wie „Nieder mit Hitler“ und „Schluss mit dem< Krieg“ an Schutzhütten im Steigerwald. Später verfassen die Jugendlichen ein Flugblatt, auf dem sie „Frieden, Freiheit, Brot“ und ein „Ende des Hitler-Blutterrors“ fordern. Die Widerstandsgruppe wird von verschiedenen Seiten verraten und von der Gestapo verhaftet. Die Fünf haben Glück, dass die Anklage letztlich nicht Hochverrat lautet, sondern „Rundfunkverbrechen“ und „Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens“. Sie entgehen der Todesstrafe und kommen mit Haftstrafen davon.
In ihren Schlussworten bewegt die Schülerinnen und Schüler des Evangelischen Ratsgymnasiums Erfurt besonders der Mut und die Entschlossenheit, mit der Jochen Bock und seine Freunde agierten. Der Film erzählt die Geschichte der Widerstandsgruppe und stellt zugleich die Frage, wo die Grenzen der persönlichen Freiheit in Diktatur und Demokratie liegen.
Besonders auch Schulklassen und Jugendgruppen aus Kirchengemeinden und Einrichtungen sind herzlich eingeladen!