16.03.2015
Kreuzweg I
Holzschnitte des Chemnitzer Künstler Klaus Süß zeigen in der Erfurter Andreaskirche den Leidenswegs Jesu Christi von der Salbung in Bethanien über die Verleugnung des Petrus bis zur Pietà.
Der 63-jährige Klaus Süß ist einer, der noch meisterlich die Technik des Holzschnittes versteht, dessen archaische Bildersprache sich auf Anhieb erschließt und dessen an Max Beckmann erinnernde Expressivität aufzuwühlen versteht. Subtil ist zuweilen die Symbolik, etwa bei der Verhaftung Jesu, bei der die Hand des Verräters zur Speerspitze wird, und erschütternd die Szene, in der Judas seine schwere Verfehlung erkennt, daran verzweifelt und sich erhängt. Beeindruckend schneiden sich die Figuren auf den Holzreliefs in das eigene Bild vom Weg, den Jesus ans Kreuz gegangen ist. Sie lassen einen nicht kalt und machen damit wach für Leiden heute.Vierzehn Holzrelieftafeln von Klaus Süß werden Gemeinde und Besucher der Andreaskirche durch die Passionszeit führen. An jedem Sonntag vor und nach dem Gottesdienst werden in der Kirche weitere Tafeln zu sehen sein. An jedem Freitag um 17 Uhr ist die Andreaskirche zudem zu einer Andacht vor dem „KREUZWEG“ geöffnet.
Klaus Süß ist mit Einzel- und Sammelausstellungen in der Andreaskirche schon öfter zu Gast gewesen. Die Arbeiten zum Kreuzweg entstanden 2005 für die evangelische Kirche in Eitorf. Der gesamte „KREUZWEG“ kann bis zum 30. April besucht werden. Von Ostern an ist die Kirche auch täglich von 13–17 Uhr geöffnet.