03.03.2022
„Kalymma“ zum achten Mal in der Michaeliskirche

Die vorösterliche Passions- oder Fastenzeit hat begonnen. Nach Jost Heyder, Moritz Götze, Harald Gratz und Falko Bärenwald stellt in diesem Jahr der Erfurter Künstler Hans-Joachim Härtel im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Kalymma" aus. Achtung: Wegen einer großen Demonstration auf dem Domplatz Samstagnachmittag beginnt die Vernissage erst um 17.30 Uhr.

Einst war der Altar in der Passionszeit vor den Blicken der Gemeinde verborgen – die Augen der Gläubigen waren so zum „Seh-Fasten“ gezwungen. Der Evangelische Kirchenkreis Erfurt greift mit „Kalymma“ diese Tradition auf: Vom 5. März bis 16. April (Karsamstag) bleibt der Altar in der Micheliskirche verdeckt bzw. verhüllt – in diesem Jahr von einer großformatigen Arbeit aus Emaille des Erfurter Künstlers Hans-Joachim Härtel. „Farbe der Unschuld“ lautet der Titel des Werkes, das beim näheren Hinsehen unter anderem Zeichen der Passionsgeschichte offenbart. Hans-Joachim Härtel (geb. 1956 in Weimar) ist diplomierter Metall- und Emaillegestalter. Sein Handwerkszeug erlangte er beim Studium für Metall- und Emaillegestaltung an der Burg Giebichenstein in Halle, der früheren Hochschule für Industrielle Formgestaltung. Härtel arbeitet mit Papier, gestaltet Fassaden an Bauwerken und erschafft freistehende Objekte für den öffentlichen Raum. Seit 1994 arbeitet er als Lehrer für Gestaltung im Bereich Goldschmieden und Emaillieren an der Staatlichen Zeichenakademie Hanau. Seinen Lebensmittelpunkt hat er in Erfurt. „Das Weiß und das Schwarz im Emaille thematisieren optisch das Licht des Tages und die Tiefe der Nacht. Dazwischen sind Leben und Tod, Auf und Ab, Pro und Contra des Lebens markiert“ , so Härtel zu seiner Arbeit. 

Vernissage
Samstag, 5. März, 17.30 Uhr
Michaeliskirche Erfurt (Allerheiligenstraße)
Besichtigungen sind in der Michaeliskirche vom 5. März bis 16. April 2022 von Montag bis Samstag 11 bis 16 Uhr möglich.