08.11.2017
Facettenreich und kritisch: Festschrift des Kirchenkreises

Zum 500. Reformationsjubiläum hat der Kirchenkreis Erfurt eine eigene Festschrift herausgegeben.

„Reformation in Bewegung. Erfurt zwischen 1517 und 2017“ lautet der Titel einer Festschrift, die der Kirchenkreis Erfurt anlässlich des 500. Reformationsjubiläums herausgegeben hat. Ganz verschiedene Autoren aus Erfurt und Umgebung kommen darin zu Wort: Nicht nur Pfarrerinnen und Pfarrer, sondern auch Menschen, die in diversen Berufen außerhalb der Kirche tätig sind, beleuchten verschiedene Aspekte des kirchlichen Geschehens in Erfurt seit dem Jahr 1517. Neben anderen schreiben ein Jurist, ein Pädagoge und ein Pressesprecher im Thüringer Landtag.
Dr. Matthias Rein, Senior des Kirchenkreises Erfurt, nannte das Buch bei seiner Präsentation am 31. Oktober im Augustinerkloster in Erfurt ein Kaleidoskop, das einen „Blick auf das heutige theologische Denken“ ermögliche. Eines verbindet alle Autoren: Bis auf zwei sind alle evangelisch, hoch engagiert und weit davon entfernt, die Reformation als ein abgeschlossenes, lange zurückliegendes Ereignis zu betrachten.
„Haken am Kreuz? Nationalsozialistische Begeisterung und religiöser Eigensinn. Der Evangelische Kirchenkreis Erfurt im Dritten Reich“ so der Titel eines Beitrags von Martin Borowsky und Sebastian Nickel. Aribert Rothe widmet sich „Arbeitsfeldern des Evangelischen Kirchenkreises Erfurt in den 80er Jahren“; Wolfgang Roschka schreibt über das Thema „Vom Erfurter Mottetenchor zu den Thüringer Sängerknaben“. Auf mehr als 300 Seite wird so ein lebendiges und durchaus kritisches Bild darüber gezeichnet, wie theologisches Denken und Wirken Erfurt über die Jahrhunderte geprägt hat.

Das Buch „Reformation in Bewegung“ ist in der Evangelischen Verlagsanstalt Leipzig erschienen, kostet 24 Euro und kann ab sofort im Buchhandel bestellt werden kann.