29.05.2019
Altpropst Falcke jetzt Ehrenbürger von Erfurt
Erfurt (epd). Der frühere Propst Heino Falcke ist seit Dienstag Ehrenbürger von Erfurt. Die Thüringer Landeshauptstadt ehrte den streitbaren Theologen nur wenige Tage nach der Vollendung seines 90. Geburtstags während einer "Festlichen Ratssitzung" im Erfurter Rathaus.
Die Laudatio hielt der Vorsitzende des Kirchenkreises Erfurt, Senior Matthias Rein. Die Verleihung der Ehrenbürgerwürde hatte der Stadtrat im Februar auf Antrag des Evangelischen Kirchenkreises beschlossen.
Der Erfurter Alt-Propst habe es vermocht, Menschen zusammenzuführen, entscheidende Fragen unseres Zusammenlebens zu formulieren, Menschen zu inspirieren und wegweisend zu wirken, sagte Rein in seiner Laudatio. "Ihre Motivation dabei ist, Gottes Schalom für unser Gemeinwesen konkret werden zu lassen", erklärte der Senior.
Laut Rein gab es drei zentrale Aufgabenfelder, die Falckes Handeln "auf der Grundlage des biblischen Zeugnisses und in der Verantwortung als Christ" ausgemacht hätten: sein Eintreten für Gerechtigkeit, für die Erringung und Bewahrung des Friedens und sein Engagement für die Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen, der Schöpfung. Ein viertes Thema sei das Thema Freiheit gewesen.
Am 12. Mai hatte die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) der früheren Propst bereits mit einem Festgottesdienst und einem Empfang im Augustinerkloster der Landeshauptstadt geehrt. Vor Jahresfrist erhielt er zudem das Bundesverdienstkreuz.
Der aus Westpreußen stammende Falcke studierte Evangelische Theologie in Berlin, Göttingen und Basel und arbeitete als Assistent bei Karl Barth. Anschließend war er fünf Jahre als Gemeindepfarrer, danach zehn Jahre als Direktor des Predigerseminars in Gnadau bei Magdeburg tätig. 1973 wurde er zum Propst des Sprengels Erfurt berufen, den er bis zum Ruhestand 1994 leitete.