Bibelübersetzungen
Die Bibel als Grundbuch des Glaubens ist das meistverkaufte und meistübersetzte Buch der Welt. Doch dazu musste und muss das Buch der Bücher übersetzt werden - in jede Sprache und in jede Zeit. Hier eine Auswahl deutscher Übersetzungen:
1. Lutherbibel
Die Ur-Schriften der Heiligen Schrift sind hebräisch/aramäisch und griechisch. Lange Zeit war in christlichen Kirchen nur die lateinische Übertragung der Bibel zu hören. Erst seit der Reformation und Luthers Bibelübersetzung konnte auch das Volk Gottes Wort deutsch hören und lesen.
Martin Luther hat mit genauer Übertragung, großer Sprachgewalt und freien Sprachschöpfungen eine besondere Bibel vorgelegt. Er hat dem Volk „aufs Maul geschaut“. Seine biblischen Bilder und Begriffe prägen bis heute die deutsche Sprache. Und die Lutherbibel prägt bis heute die evangelische Kirche. Die Lutherbibel in der revidierten Fassung von 1984 ist der maßgebliche Bibeltext der Evangelischen Kirche in Deutschland für Gottesdienst, Unterricht und Seelsorge.
Daneben werden weitere Übersetzungen genutzt. Sie betonen verschiedene Aspekte von Gottes Wort oder sprechen verschiedene Hörer besonders an.
2. Einheitsübersetzung
Die Einheitsübersetzung war zunächst einheitlich für den katholischen deutschsprachigen Raum gedacht. Ab 1980 beteiligten sich an der Übersetzung auch evangelische Christen. Der Text wird häufig bei ökumenischen Anlässen verwendet.
3. Gute-Nachricht
Die Gute-Nachricht ist von Beginn an ein ökumenisches Werk. Sie wurde von der evangelischen und katholischen Bibelgesellschaft gemeinsam erarbeitet. Sie liegt nun in der revidierten Fassung von 1997 vor. Die Gute Nachricht ist an vielen Stellen bereits Auslegung. Sie versucht, den heutigen Lesern die alte Welt der Texte zu erläutern.
4. Die Zürcher Bibel
Die Zürcher Bibel geht auf die Reformation Zwinglis zurück und wurde mehrfach überarbeitet. Auch die „Neue Zürcher Bibel“ verfolgt das Grundprinzip, möglichst text- und sprachgetreu zu bleiben.
5. Weitere Übersetzungen
Zahlreiche weitere deutsche Bibelübersetzungen oder Übersetzungen von Bibelteilen sind inzwischen erschienen.
Die „Bibel in gerechter Sprache“ aus dem Jahr 2007 hat für Aufruhr gesorgt. Orientiert an Übertragungen zu den Deutschen Evangelischen Kirchentagen, will diese Bibel dreierlei gerecht werden: dem Urtext, den in der Lutherbibel oft geschmähten Juden und den vergessenen Frauen. Die Reaktionen auf diese „politisch korrekte“ Bibelinterpretation sind heftig ablehnend bis ebenso zustimmend.
Durchweg positiv aufgenommen werden moderne Übertragungen einzelner Schriften von Jörg Zink oder Walter Jens. Auch die sprachlich-virtuosen Texte von Buber-Rosenzweig, ganz nah am hebräischen Urtext sind mit Gewinn zu lesen.
Mehr bei der Deutschen Bibelgesellschaft: www.bibelgesellschaft.de
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